Google’s Beitrag zu Pokémon Go

Armin Baldemair
armix.one
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2 min readJul 30, 2016

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Pokémon Go ist der aktuelle Hype! Jeder redet davon, fast jeder spielt es. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Phänomen, das viele so begeistert? Es ist wohl die Kombination eines Klassikers (die ursprüngliche Variante von Pokémon ist bereits 20 Jahre alt) mit neuer Technologie aktueller Smartphones.

Augmented Reality ist das Stichwort, das das Spiel so besonders zu machen scheint. Positionsdaten werden via GPS erfasst, man bewegt sich auf einer (auf Google Maps basierenden) Landkarte, die die reale Umgebung widerspiegelt. Taucht eines der witzigen Tierchen auf, so wird die Kamera das Handys aktiviert und das Pokemon dazu passend eingeblendet. Das scheint ein neues Konzept zu sein. Die Spieler müssen sich so bewegen, und nicht nur zuhause auf der Couch sitzen. Denn nur wer seine Umgebung erkundet, findet auch immer wieder neue “Pokestops” und “Arenen”.

pokemon

So neu ist das Konzept aber überhaupt nicht: Denn bereits 2013 präsentierte Google das Spiel Ingress. Ein Spiel, das auch bereits Augmented Reality nutzte. Nur, dass Ingress nicht zu so einem Hype wurde, wie es bei Pokémon Go der Fall ist. Schaut man sich die beiden Spiele etwas genauer an, dann entdeckt man auch einige Parallelen:

  • Bei Ingress muss man einem von 2 Teams beitreten. (Den “Erleuchteten” oder dem “Widerstand”). Bei Pokémon Go muss man auch einem (von 3) Teams beitreten.
  • Bei Ingress sammelt man “exotische Materie” (XM), bei PG die Pokémons.
  • Bei Ingress gibt es Portale. (Das sind mit real existierenden Sehenswürdigkeiten, Statuen, Bauwerken, kulturell bedeutsamen oder anderweitig auffälligen Orten verknüpfte Positionen, an denen man diverse “Items” bekommen kann.) Bei Pokémon Go nennt sich das dann Pokéstop.

…und es gäbe noch weitere Übereinstimmungen.

Insofern verwundert auch nicht, dass beide Spiele — sowohl Ingress als auch Pokémon Go — von der gleichen Firma stammen: Niantic (beziehungsweise früher Niantic Labs.) Niantic ist ein von Google gegründetes (zuerst internes) Startup, das erst letztes Jahr eigenständig wurde. Die Verbindung wurde aber nicht komplett gelöst. Denn gemeinsam mit Nintendo und The Pokémon Company investierte Google 20 Millionen Dollar in Niantic. Ein weiteres Investment in Höhe von 10 Millionen Dollar ist ist an die Erreichung von Meilensteinen geknüpft.

Pokémon Go ist also ein Spiel, das durch eine Kombination diverser Eigenschaften extreme Popularität erreicht hat: Viele (mittlerweile nicht mehr ganz junge) Spieler kennen das Spiel noch von ihrem Gameboy. Es ähnelt dem Sammeln von Insekten (einem Hobby dies Pokémon Erfinders Satoshi Tajiri) und bedient sich gleichzeitig Niantic’s — aus Ingress bekannter — Technologie. Das alles macht das Konzept so erfolgreich.

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